2008


Beatrice Bösinger: Mit Kultur erreicht man eine ganz andere Öffentlichkeit, Wirtschaftsblatt, 15.12.2008
Dieter Huber, Bildender Künstler Salzburg: Ich behaupte ja: Kunst braucht gar kein Sponsoring. Erstens gibt es kein Sponsoring ohne inhaltliche Einmischung. Zweitens lässt sich die Vergabe der Sponsorgelder nicht kontrollieren, da sie von Unternehmen oder Privatpersonen nach eigenem Gutdünken eingesetzt werden. Gibt es in Österreich Kulturinstitutionen, die ohne Subventionen auskommen?
Huber: Das schaut in meiner Erfahrung oft ganz anders aus. Da wird zum Beispiel ein Kunstpreis von 1000 Euro ausgelobt und 5000 Euro in die Kommunikation des Events gesteckt. Meiner Meinung nach wird die Kunst damit missbraucht.


Johanna die Blasi: Die himmlischen Überflieger, Kunstzeitung 12/2008
Der Engel aus Dieter Hubers neuem Airborn-Zyklus trägt bauchfrei. Er oder vielmehr sie hat sich zum Schlummern niedergelegt auf die eigenen weichen Daunenflügel und zeigt einen seligen, ja himmlischen Gesichtsausdruck. Womöglich spielt die schöne Engelin des östereichischen Fotokünstlers in einem Film mit und hat gerade Drehpause. Der Titel "Angel not occupied", der unterbeschäftigte oder arbeitslose Engel, legt freilich auch nahe, dass in modernen Zeiten Engel nicht mehr so recht gebraucht werden. Außer natürlich zu Weihnachten!


Otto Neumaier: Die Sünde, Residenzgalerie 2008

Diese hoch entwickelte Technik ist Zeichen unserer modernen Kultur, aber insofern kein Luxus, als damit dessen "andere" Seite vor die Sinne geführt wird.


2006

Manisha Jothady: 3 mal 1, Die Presse, 23.1.2006
Ein Mann und eine Frau, deren Zungen beim Küssen zu einer einzigen zusammengewachsen, geschlechtliche Mutationen, Pflanzenhybride und Landschaften, die einfach zu schön sind, um echt zu sein. Gentechnologie, Manipulation, Konstruiertheit sind Schlagworte, die seit Mitte der 90er Jahre für Dieter Hubers computergenerierte Fotografien stehen. Dabei geben die Arbeiten des Österreichers, Jahrgang 1962, ihre Künstlichkeit stets deutlich zu erkennen, und das ist gut so. Denn wen sollte die alte Frage nach Bildern und Wirklichkeiten heute noch interessieren, wo es doch um Bilder geht, die dieser Welt längst nicht mehr bedürfen. Malerei aus dem Computer zählt zu Hubers jüngster Errungenschaft. Die Engführung von Inhalt und künstlerisch-technischer Umsetzung tritt im Vergleich zu früheren Arbeiten Hubers weniger deutlich hervor
(3850-15.400 Euro).


2005

Jonathan Lipkin: Photography REBORN, Abrams Inc New York
Dieter Huber took these same retouching techniques a step further to create his impossible "Klones". His grotesque anatomical studies may initially recall a carnival freak show or museum of curiosities. But in the end, they are no more unlikely than Kawakita´s impossibly perfect models, or even those highly retouched photographs in fashion magazines.


Markus Mittringer: Art and Pleasure, Frame. the state of the art 14, Mai/Jun 2005
Jedenfalls aber funktionieren Hubers „optische Köder“, schwimmen in der totzitierten Flut oben auf, zeigen sich erstaunlich vergessensresistent. Immer wieder gelingt es dem Künstler, seine Arbeiten ganz vorne zu platzieren, sie aufdringlich genug zu gestalten, um von den jeweils persönlich konfigurierten Schutzfiltern nicht ungefragt aussortiert zu werden, um selbst in den Speichern professioneller Bildbetrachter nicht sofort in den Deja-Vu-Ordnern abgelegt zu werden.

Immer wieder gelingen ihm „Pleasure Files“, rundum sechsäugige Würfelpaare, allerdelikateste Flaconwucherungen, Freudensprünge von Soldaten in ein alles versprechendes Nichts, gelingt ihm aufpoliert konkrete Lach- bzw. Wutpoesie. Immer wieder gelingt es ihm, Freude zu machen, ein Lächeln zu provozieren, das sich alsbald im Hals verfangen wird. So wie das „Lachen“ als wandfüllende Buchstabeninkarnation jede Nische, in der sie positioniert wird, zur Erschütterung bringt.

Huber ist ein Grenzgänger zwischen den ästhetischen Bereichen von Schönheit und Schrecken. Er liebt die zweite Ebene, die es zu entschlüsseln gibt.

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In so genannten "pleasure files" geht Huber der Frage nach, ob die Spaßgesellschaft nachteilige Wirkungen auf das persönliche Vergnügen ausübt, ob die bunten Warenwelt den Menschen das Wünschen verlernt und ob beim allgemeinen Fun die Freude auf der Strecke bleibt – und wo genau.
Stadtgalerie im Zeichen von Lust und Langeweile


2004

Dieter Huber: Aus der Serie Klones, (Halbakt) 1997
einer digital konstruierten Mädchengestalt von Dieter Huber, die mimetische Arbeit, deren Prozess im Produkt erlischt. Sichtbar ist nur das Resultat: Die künstlerisch umgesetzte Erfindung eines Gegenstands. Der Unterschied im Verfahren liegt nur darin, dass die inventio sich einst zwischen Hirn, Herz und Hand des Künstlers als Autor entsponnen hat. Jetzt wird sie vom Künstler als Operator über den Rechner ausgeführt. Doch der barocke und der nachmoderne Künstler folgen gemäß der Anekdote des Plinius, wonach Zeuxis die schönsten Körperteile von fünf krotonischen Jungfrauen in seiner Malerei zu einer einzigen Idealgestalt zusammensetzte.
Es gilt wieder der Horazsche Paragone: Ut pictura poesis.
Beat Wyss, Rettet die Fotografie die bürgerliche Kunst? 07.04.04 Vortrag K21 Düsseldorf

Dieter Huber [A] ::Klone #131 [1998/99], Klone #92 [1997]
»Der Paarungs-Vorgang und die Glieder, deren er sich bedient, sind von solcher Häßlichkeit, daß die Natur, wäre nicht die Schönheit der Gesichter, der Schmuck der Partner und der zügellose Drang, das Menschengeschlecht einbüßen müßte.« Leonardo da Vinci Dieter Huber - Landshapes.
Es sind diese Glieder, die Dieter Huber in »Klone #131« zeigt. Allerdings sind sie stark vergrößert, beschnitten - sie erscheinen fast verstümmelt - und auf seltsame Weise miteinander kombiniert, umgeben von grob strukturierten Hautwülsten. Männliches und weibliches Geschlechtsteil sind miteinander verschmolzen, aber nicht im von Leonardo erwähnten Vorgang, sondern zu einem Organ, das beide Geschlechter in sich vereint, wie in dem Körper eines Hermaphroditen.
Der Titel »Klone« verweist darauf, daß es sich um eine künstliche Schöpfung handelt, die nur als Bild besteht. Die Bearbeitung von Fotografien mit dem Computer erlaubt es Dieter Huber, diverse Körperteile miteinander zu kombinieren: Eine Brustwarze wird eins mit einem Mund, auf einem anderen Bild mit einer Zunge. In »Klone #92«, einem weiteren Bild Hubers im »Anagrammatischen Körper«, ist ein nacktes Paar in inniger Umarmung zu einem ewigen Kuß erstarrt, ihre Zungen sind zu einer verschmolzen. In den »Klonen«, die er aus menschlichen Körpern geschaffen hat, befaßt sich Huber mit der Geschlechtlichkeit, die jedoch nahezu monströse Formen annimmt. In extremer Detailgenauigkeit - jede Hautfalte, jede Pore ist sichtbar - und intensiver, künstlicher Farbe werden dem Betrachter Visionen der Veränderbarkeit und beliebigen Kombinierbarkeit der intimsten Körperbereiche vorgeführt, die eines Tages Wirklichkeit werden könnten. Die bei den »Klonen« gehäuft auftretenden hermaphroditischen oder gleichgeschlechtlichen Verbindungen führen den tradierten kausalen Zusammenhang zwischen Sexualakt und Reproduktion ad absurdum, so wie es heute schon bestimmte Methoden der Fortpflanzungsmedizin tun.
Die Serie der Klone beinhaltet neben den Körperbildern auch hybride Landschaften und botanische Konstruktionen.
Barbara Filser, Der virtuelle Körper: der Körper als reines Bild
http://on1.zkm.de/zkm/stories/storyReader$740


2003

The concept of technologized, artificial life-forms is also at the core of the KLONE series by Austrian artist Dieter Huber (b. 1962), which depicts technologically transformed plants, humans, and landscapes. Huber´s work explicitly establishes a connection to genetic engineering, biotechnology, and changing notions of the orgnism in the age of new technologies. Huber´s KLONE #100 (1997) and KLONE#76 (1997) show mutated plants the appear at the same time real and unfamiliar, a fictitious result of an engineering of nature. The deceptively sober and scientific nature of Huber´s photographs enhances the perception of the images as a reality. The artist combines analogue and digital technologies in the creation of his work, starting from analogue images that are then digitized and digitally manipulated but finally presented as a photograph. Huber´s landscapes equally seem deceptively real while their flawless composition and arrangement hints at an artificial, beautified nature.
Christiane Paul, Digital Art, Thames & Hudson - World of Art, New York/London


2002

Huber, Dieter. *1962 Schladming/Österreich, lebt in Salzburg.
Wichtigster österr. Gegenwartskünstler auf dem Gebiet computerunterstützter Fotoarbeiten.
- 1980-85 Studium an der Hochschule Mozarteum, Salzburg; befasste sich mit Bühnenbild, Kostümentwurf und Theastermalerei. In In der Fotografie Aufbau auf den dort gewonnenen Erfahrungen. Konzentration auf einfache Dinge, meist vor dunklem Hintergrund; anfangs Schriftzeichen, später Landschaften (Landshapes, 1998/99), Pflanzen und Halbfiguren und Close-ups von Körperteilen, die er KLONE (1997) nannte. All seine Bilder sind mit dem Computer manipuliert, einzelne Elemente wiederholen sich; andere, vor allem bei bei Körpern und Pflanzen, mutieren zu anatomisch und biologisch unmöglichen Lebewesen. Hubers Fotografie erweckt Paradoxien zum Leben.
Rainer Mißelbeck, Prestel-Lexikon der Fotografen, Prestel Verlag


»Der Paarungs-Vorgang und die Glieder, deren er sich bedient, sind von solcher Häßlichkeit, daß die Natur, wäre nicht die Schönheit der Gesichter, der Schmuck der Partner und der zügellose Drang, das Menschengeschlecht einbüßen müßte.« Leonardo da Vinci Dieter Huber - Landshapes.
Es sind diese Glieder, die Dieter Huber in »Klone #131« zeigt. Allerdings sind sie stark vergrößert, beschnitten - sie erscheinen fast verstümmelt - und auf seltsame Weise miteinander kombiniert, umgeben von grob strukturierten Hautwülsten. Männliches und weibliches Geschlechtsteil sind miteinander verschmolzen, aber nicht im von Leonardo erwähnten Vorgang, sondern zu einem Organ, das beide Geschlechter in sich vereint, wie in dem Körper eines Hermaphroditen.
Der Titel »Klone« verweist darauf, daß es sich um eine künstliche Schöpfung handelt, die nur als Bild besteht. Die Bearbeitung von Fotografien mit dem Computer erlaubt es Dieter Huber, diverse Körperteile miteinander zu kombinieren: Eine Brustwarze wird eins mit einem Mund, auf einem anderen Bild mit einer Zunge. In »Klone #92«, einem weiteren Bild Hubers im »Anagrammatischen Körper«, ist ein nacktes Paar in inniger Umarmung zu einem ewigen Kuß erstarrt, ihre Zungen sind zu einer verschmolzen. In den »Klonen«, die er aus menschlichen Körpern geschaffen hat, befaßt sich Huber mit der Geschlechtlichkeit, die jedoch nahezu monströse Formen annimmt. In extremer Detailgenauigkeit - jede Hautfalte, jede Pore ist sichtbar - und intensiver, künstlicher Farbe werden dem Betrachter Visionen der Veränderbarkeit und beliebigen Kombinierbarkeit der intimsten Körperbereiche vorgeführt, die eines Tages Wirklichkeit werden könnten. Die bei den »Klonen« gehäuft auftretenden hermaphroditischen oder gleichgeschlechtlichen Verbindungen führen den tradierten kausalen Zusammenhang zwischen Sexualakt und Reproduktion ad absurdum, so wie es heute schon bestimmte Methoden der Fortpflanzungsmedizin tun. Die Serie der Klone beinhaltet neben den Körperbildern auch hybride Landschaften und botanische Konstruktionen.


Barbara Filser, ZKM online, Karlsruhe


A landmark event in the photography world,
BLINK presents the work of 100 rising stars.
Phaidon about BLINK


Dieter Huber ist hierzulande kein Unbekannter mehr, zierten seine "Klones" doch die zentralen Ausstellungen zur menschlichen Identität im Zeitalter genetischer Veränderung. Nach dem fotomanipulativen Spiel mit dem Genhorror ist dem Salzburger nunmehr an etwas Hedonistischerem gelegen. So generierte er ein fotografisches Kompendium zur Freude in unserer mediatisierten Vergnügungsgesellschaft. Die Glücksmotive scheinen sich in den letzten Jahrhunderten dennoch kaum verändert zu haben. Huber schmuggelt deshalb in seine Präsentation in der Galerie Nusser & Baumgart völlig selbstverständlich Kunstwerke aus dem 16. bis 20. Jahrhundert ein. Nicht zuletzt seine Selbstkritik macht das Projekt "Pleasure Files" so sympathisch.
Birgit Sonna, Süddeutsche Zeitung, 4.5.2002, "Picknick und Erdbeben"

Dieter Hubers images maintain a powerful push-pull on the viewer. They touch on the ethical dilemma that faces the contemporary world - the balance between what is possible, what is desirable and what is right... He holds up a mirror to our own vanity.
Alasdair Foster, Blink. 100 Photographers 010 Curators 010 writers, Phaidon 6/2002

2001

Dieter Huber ist Fotokünstler. Er hat 1994, als das Thema Gentechnologie auch im Diskurs noch in den Kinderschuhen steckte, begonnn, sich mit dem Monster Biotechnologie zu beschäftigen...
Ein sich küssendes Paar, dessen Zungen zusammengewachsen sind, Zwitterwesen, Mutationen. Die fortgeschrittene Biotechnologie ermöglicht im Grunde all das. Welche Konsequenzen diese Entwicklung auf das Geschlechts- und das Sozialleben haben, ist schwer auszumachen.
Zugegeben, Hubers Visionen eines zukünftigen Menschenbildes wirken radikal, gerade jetzt, wo Manipulation von Lebensmitteln, das Klonen von Menschen, hart diskutiert werden.
"SeXolution!" IQ Stile, Oktober 2001

Die Sterne stehen günstig, heißt es, nicht zuletzt in den Künstler-Ateliers, wo so oft und so deutlich indiziert wird, ob magere oder halbfette Zeiten ausbrechen - oder ob gar Vollmilch fließt. Der Künstler Dieter Huber, ein Meister der Klon-Zyklen und Gen-Spiele, widmet sich momentan der so genannten Fun-Gesellschaft und legt uns, hoffnungsvoll, einen Würfel vor, der auf jeder Seite sechs Augen zählt.
Karlheinz Schmid, Kunstjahr 2001

Resignieren angesichts solcher Manifestationen von Zerstörung und Erpressung? Oder begegnen wir der vergifteten Atmosphäre mit einer Geste der Widerspenstigkeit, also mit Optimismus, trotz alledem, weil es letztlich keine Alternative gibt, weil das Leben weitergeht? Singen wir mit den "PleasureFiles" des Salztburger Klon-Spezialisten Dieter Huber eine am Lifestyle orientierte Ode an die Freude?
Jörg Restorff, Kunstjahr 2001

An Alpträume erinnern manch einen auch die "Klones", in denen sich der Salzburger Dieter Huber (Jahrgang 1962) seit 1994 drastisch mit den gestalterischen Folgen der Genmanipulation auseinandersetzt. Mittlerweile hat sich die Stoßrichtung seiner computergenerierten Bilder aber gewandelt. Im Zentrum der jüngsten Serie, betitelt "Pleasure Files", steht die "Fähigkeit zur Heiterkeit und Freude".
Jörg Restorff "Künstlerschicksal: Mein Name ist Huber in Kunstzeitung Nr 56, A
pril 20-01-2000

2000

Huber´s digitally manipulated photos are a chilling commentary on sexuality in an age where even cellular structure seems to be up for grabs.
Ashley Crawford, Artbyte, december 2000

Ultimately the real heart or rather guts of the exhibition are the photographs by Austrian Dieter Huber and those of Sue Fox. Huber´s large colour, computer enhanced images of mutated genitalia consistently disturb viewer equlilibrium. Thus said that there is something quite predictable about the bodily analogies and substitutions the artist makes; mouth for anus, penis for vagina, scrotum for clitoris, for example. However, read as a whole and taking into account Huber´s Durer esque portrait in which all orifies have been smoothed over with skin, these images are about impenetrability and selfsufficiency. Standard gender definitions, whether hetero, homo or bisexual are rendered obsolete in favour of the hermaaphrodite. The artist´s interest is in the hybrid and genetically ambiguous that resists easy classification, let alone marketibility. Hinting at the perverse, Huber´s images have a distinctly Bataillian flavour that suggests also the presence of disease. In fact some images are especially reminiscent of medical images of infected genitalia. Because of their size viewers are confronted up close, like it or not.
Mirror of our own vanity, Alex Gawronski, Broadsheet, Dec.2000

In the ordinary act of eating sandwiches, the ringing in my ears stops and is replaced by the calm voice of Austrian Dieter Huber talking about his published works in which plants and landscapes are manipulated in the computer to prodece impossible places. Intrigued, I decide I can cope with Dieter´s fleshy clones. Standing in front of them I feel like Rosemary who had to look at that baby even thought she knew it was going to look likr the devil. The I find it hard to look away from these explorations on the possibilities of flesh. The skin of lips and tongue is morphed with the skin of genitals. All manner of sensual trace memory is triggered by these sights. You could go wild in this room if it wasn´t for the sober portrait of Albrecht Durer, the photographer´s face with all the sensual orifies closed off with skin – no eyes, no ears, no mouth, no nostrils (see page 3). "Possibly the future for art (for the artist) is to look inside and use something like a sixth sense with which to preceive the exterior world." I zip my lips and think.
Let´s get liminal, Virginia Baxter, Real Time, Oct. Nov. 2000

Dieter Huber
Das Interesse des Österreichers Dieter Huber (*1962) gilt der Deformation, dem Andersartigen, dem Abartigen. In perfekter Beherrschung des Computers greift der Künstler im Zeitalter der verwirklichten Genmanipulation das Thema sexuelle Identität auf faszinierende aber zugleich beängstigende Weise auf.
Frame, 04 Sep/Okt 2000

Of the remainig artists, Farrell and Parkin´s familiar medical tableaux and Dieter Huber´s self-portrait with eyes digitally rendered shut were memorable.
So far from the body beautiful, Robert McFarlane, Sydney Morning Herald,
22-09-2000


But most intriguing are the digital manipulations of Austrian Dieter Huber which present impossible human genitals he calls "Klones" which the artist says link horticulture to plastic surgery, drawing parallels with the work done to create more beautiful and perfect flowers (the reproductive organs of plants) and the obsession with surgical enhancement of body parts.
Korea´s history: a potted version, Stewart Hawkins, Financial Review, 09/2000

Dieter Huber, Azis + Cucher, Inez van Lamsweerde, drei Protagonisten einer Künstlergeneration, die das Glasperlenspiel der l´art pour l´art überdrüssig, ohne Berührungsscheu mit der naturwissenschaftlichen Forschung anbandelt.
Jörg Restorff, Kunstzeitung Nr 49 / September 2000

Dieter Huber vertraut offensichtlich darauf, dass biologische Konstanten, die unserer Wahrnehmung zugrunde liegen, noch nicht – weder durch die Flut der Bilder noch durch die Schaffung neuer Möglichkeiten biologischer Evolution – außer Kraft gesetzt werden können. Der menschliche Körper ist uns durch die Kultur zwar fern gerückt bzw. durch Biologie und Medizin bis zur Unkenntlichkeit fragmentiert (...), doch lässt sich in Dieter Hubers Bildern zeigen, dass wir immer noch empfänglich sind für körperliche Empfindungen. Dass die Brücke zwischen dem was wir sehen und was wir empfinden, noch nicht zerstört ist."
Bernd Schulz, Alles nur Berechnung. Katalog Klones, S.20 in Körper, Fotogalerie Wien, Fotobuch Nr. 25/2000

1999

Huber gioca spesso con la sessualità, cosciente della delicatezza ed intensità dell´argomento, inducendo ad un meccanismo che impone allo spettatore un secondo sguardo. In questa sua ricerca sul corpo umano e vegetale, isola i modelli per aumentare la loro intrinseca personalitá.
Lontano dall´angoscia del dubbio di sapere se una creatura sarà o no manipolata, di Huber ci colpisce l´orchestrazione delle informazioni che ci fornisce: i testi che introducono i suoi libri, le immagini e i luoghi espositivi scelti, un risultato comunicativo di una indiscutabile qualità controllata dall´autore a 360°.
Rosanna Checchi, Zoom, november / december 1999

Huber taunts his viewers with a paradoxical sense of sexuality, conscious of the delicacy and intensity of this subjects in this context, almost forcing us to take a second look. In a project that stems from a consideration of the human body, the artist isolates his models in order to heighten their intrinsec sense of presence.
Far from feeling anguish over the uncertainty of a given creature´s manipulation, the viewer is struck by the orchestration of the information Huber provides us. The texts he uses to introduce his books, the images themselves, and the places he chooses to exhibit them are evidentla the result of a detailed study of the contemporary vicissitudes of visual communication.
Rosanna Checchi, Zoom, november / december 1999

iQué ven mis ojos!
Es al segundo golpe de vista cuando descubrimos que los ojos de esta mujer son en relidad dos labios. Huber busca con sus manipulaciones estimular las dotes perceptivas del público.
Muy extra, Otoño 1999

Auch der Österreicher Dieter Huber kreiert, allerdings am Computer: ein sich küssendes Paar, dessen Zungen zusammengewachsen sind, Dürers betende Hände, die zu einer verschmelzen, Pflanzen, die nicht zusammen blühen als bunter Strauß – der Mensch als Schöpfer neuer Kreaturen.
Jens Rönnau, "Unsichere Grenzen" in Kunstforum 147, Sep. – Nov. 1999

1998

Wer traut schon seinen Augen? Foto-Manipulation
Bilder lügen nicht – das war mal. Computerkünstler wie Dieter Huber verändern am Rechner ihre Aufnahmen. "Klones" nennt er seine digitalen Schöpfungen – seltsam perfekt, irritierend leblos.
Stern extra, 7.12.1998

Daß es auch anders gehen kann, beweist die mobile Intervention im öffentlichen Raum von Dieter Huber. Die Fetischisierung der Autos und seiner diversen Marken treibt er mit applizierten Parolen ins Parodistische: "Rechter Fuß am Abzug" ist beispielsweise auf einem BMW-Cabrio zu lesen. Erstaunlich, daß 50 Salzburger Bürger sich hergaben, mit solcherart ihres Image beraubten Fahrzeugen freiwillig herumzukurven.
Megastau in der Ignaz-Harrer-Straße, Birgit Sonna, Süddeutsche Zeitung,
12. Mai 1998


"Public Space", das Kunst-Projekt mehrerer Salzburger Institutionen, hat auch seine humorvollen Seiten. Der Salzburger Dieter Huber hat unter dem Motto "Autodafé" eine Reihe von Privat – PKWs recht verschmitzt beschriftet, die derzeit bei ihren Stadt-Fahrten – im "Öffentlichen Raum" – für Schmunzeln sorgen.
Salzburger Volkszeitung, 06-05-1998

Dieter Huber faszinieren diese neuen Techniken, aber er gehört nicht zu jenen Künstlern, die mit der Holzhammermethode des Schocks arbeiten und den Blick des Betrachters sofort arretieren, um ihn zu einem Vergleich der eigenen visuellen Erfahrung mit dem, was er nun eben sieht, aufzufordern. Sein Werk ist, sosehr die Körperbilder aktuell und zeitgeistig sind, differenziert, reich und poetisch.
Man könnte in manchen seiner Bilder eine Fortsetzung, ja sogar eine Aktualisierung dessen sehen, was in der Malerei der Vergangenheit mit anderen Mitteln beschworen wurde: eine mythologische und poetische Dimension. Die Ikonographie der alten Kunst spielt für Dieter Huber eine nicht unwesentliche Rolle, denn sowohl seine Körperbilder wie auch seine Blumendarstellungen orientieren sich nicht selten an ikonographischen und formalen Präsentationsformen der alten Kunst. Das macht ihren semantischen Reichtum und ihre semiotische Differenzierung aus.
Der schöne Schrecken, Peter Weiermair, Eikon, Heft 23, 1998

Huber ist nicht so sehr ein Kritiker der Verhältnisse als ein Visionär. Den auch das Unmögliche fasziniert: das Ineinsfallen von Gegensätzen, etwa bei dem schwangeren Transsexuellen, die Verbindung extremer botanischen Gegensätze in einer Pflanze oder in der Kombination von Tier und Mensch. Es ist gerade die historische und ästhetische Tiefendimension, die diese Arbeit auszeichnet. Mythos und Märchen, Poesie und wissenschaftliche Utopien spielen für diese Arbeiten in gleicherweise eine Rolle.
Der schöne Schrecken, Peter Weiermair, Eikon, Heft 23, 1998

Èpine dorsale du quartier et conséquement de Public Space, la rue Ignaz-Harrer voit donc toujours passer son flot de voitures, telles d´entre elles recouvertes des deux cotés par des mots, des slogans qui veulent mettre en question notre fétichisme d´automobilistes. Mais comme la dénomination que Dieter Huber a choisie pour son action est brûlante: Autodafé.
Lucien Kayser, Quan l´art se collette avec la rue, Kulturspiegel, 30. April 1998

Beliebig manipulieren ließ sich ein Phot o indes erst, als es digitalisiert im Rechner vorlag. Der Salzburger Künstler Dieter Huber nutzt dies, um seine "Klones" zu schaffe: Der Computer revolutioniert hergebrachte Collagetechniken so, daß Uns nun die Wirklichkeit des Bildes als realistische Möglichkeit erscheinen kann.
Wolfgang van den Daele, Spektrum der Wissenschaft April 4/1998

Götze auf vier Rädern
Auch der Salzburger Künstler Dieter Huber (*1962) beschäftigt sich mit der Verkehrssituation und vor allem dem Individualverkehr in Lehen: Besonders interessiert ihn daran die Verherrlichung des Autos. Huber wird 100 Autos – hauptsächlich von Lehenern – mit Schriftzeichen bekleben und damit auf den "Götzencharakter" des fahrbaren Untersatzes in der heutigen Gesellschaft hinweisen.
Stadtleben, Salzburg, April 1998

Gott ist tot
Der Mensch macht schon mal weiter. Mit subtilen Veränderungen an Menschen- und Pflanzenbildern kommentiert der Computerkünstler Dieter Huber Schrecken und Schönheit der genetischen Manipulation.
Konrad, 2/1998

"Klones" nennt der österreichische Fotograf Dieter Huber seine Schöpfungen. Der 36jährige Fotokünstler aus Salzburg setzt auf die Strategie des zweiten Blicks. Die seltsame Schönheit seiner Bilder erinnert an mittelalterliche Tafelbilder. Seine fotografischen Manipulationen legt Huber als optische Köder für sein Publikum aus, das seine Wahrnehmung schärfen soll, für das, was in den Reagenzgläsern von heute als Lebensform der Zukunft entwickelt wird.
Konrad, 2/1998

Dieter Hubers Interesse gilt der Deformation, dem Andersartigen, dem Außergewöhnlichen, dem stillen Spektakulären. Faszination geht einher mit Erschrecken – eine tragfähige Parallele zur Naturwissenschaft. "Klones" nennt sich eine Werkserie, an der der Künstler seit 1994 arbeitet. Es sind dies computergenerierte Bilder, die in technischer Höchstperfektion gearbeitet auf C-Print, auf Alucupond, in Objektform gebracht gebracht werden. Tatsächlich betätigt sich Huber – in perfekter Beherrschung seines Mediums Computerprogramm – als Schöpfer höchst merkwürdiger Körper- und Pflanzenveränderungen.
Alexander Pühringer, noëma, Jan/Feb 1998

1997

Ohnehin berührt der zweite Blick, den viele von Hubers Inszenierungen bedürfen, um "wahr" genommen zu werden, bloß die Oberfläche der letzten Generation eines Bildvorwurfs. Denn nicht um die Entlarvung der "Fälschung" geht es, sondern um den Zweifel an den tradierten Sehgewohnheiten und die sukzessive Abkehr von ihnen.
Der Rätselblick, Computergenerierte Arbeiten von Dieter Huber in Saarbrücken,
Timm Starl, Frankfurter Allgemeine Zeitung 15.10. 1997


1996

Bilder dienen Dieter Huber zunächst als "Köder". Neben dem schwarzen Humor sind seine bevorzugten Arbeitsbereiche Mythologie und Massenkommunikation, soziale und politische Thematik eingeschlossen....
Seine Bildbearbeitung nenne ich vorderhand "Okulieren", was ja zunächst bedeutet, Pflanzen zu veredeln, etwa auf eine wilde Kirschpflanze "Augen" einer Zuchtkirschpflanze aufzupropfen. Huber betreibt dieses Okulieren – auf der Bildebene natürlich – mit Pflanzen unterschiedlicher Arten....
Huber will Auflösung jener fetischistischen Vorstellungen und Befreiung von ihnen, um womöglich zu ernsten Scherzen oder Narrereien zu gelangen.
S.D.Sauerbier in "Happy End", Zukunfts- und Endzeitvisionen der 90er Jahre, Kunsthalle Düsseldorf, 16. Mai bis 7. Juli 1996

1995

Als Ausgangsmaterial benutzt er photographische Aufnahmen von Karl Marx und Begriffe, die sowohl in Werk und Leben von Marx als auch für Huber selbst im Zusammenhang mit Marx eine Rolle spielen. Huber operiert mit Bild und Schrift, anders ausgedrückt, mit Anschauung und Begriff. Auch ihm geht es, um Warbung zu paraphrasieren, um die Entschälung einer Humanität aus gegenwärtiger Praxis, nur daß ein sozialer Wille dazu zur Zeit nicht in Sicht ist. Begriff und Bild sind nicht homolog, nicht tautologisch, nicht affirmativ. Sie weisen assoziative Bezüge zueinander auf. ...
Inhalte und Begriffe werden reflektiert, die zwar zu Phrasen verkommen sind, deren eigentliche Bedeutung aber noch nicht verschüttet ist.
Ivo Kranzfelder, Marx-Devisen in Laubacher Feuilleton, 15. Sep. 1995

1990

Bei Huber liegt prinzipielle Differenz gegenüber traditioneller Darstellung vor, auch Illusion und Fiktion, etwa im Theater – gerade die willentlich akzeptierte Annahme, die konventionell eingegangene Vereinbarung und aktualisierte Unterstellung im vornhinein: daß die Figuren zu sein scheinen, was sie darstellen.
Dieter Huber vertraut entgegen der Automatisierung aufs Sehen als Tätigkeit. Er will die Hoffnung nicht aufgeben, daß sein Werk die Sehweise nicht nur interpretieren, sondern auch unterminieren, wenn nicht verändern kann – dazu muß er das Sehen allerdings konkret aktualisieren.
Alle in die Mediatrie! Positionen von Dieter Huber. S. D. Sauerbier
Artis, Zeitschrift für neue Kunst, Okt/Nov 1994


Dieter Huber begreift Kunst als "eine der wenigen möglichen Nischen einer individuellen Existenz. Voraussetzungen wären etwa: Stellung der fundamentalen existenziellen Grundbedürfnisse, die Fähigkeit der kritischen Selbstreflexion, die Schaffung eine subjektiven Weltsicht und Subsummierung von gelebter Biographie, Reaktion auf das körperliche und geistige Umfeld und Fähigkeit, die Dinge in einen persönlichen Kontext zu stellen.
"Genau an diesem Punkt liegen die minimalen Möglichkeiten zwischen den Werk und dem Rezipienten. Wenn ein kleiner Anstoß die Wahrnehmung im Sinne einer speziellen oder allgemeinen Vertiefung des alltäglichen Lebens ausgelöst hat, entsteht durch die künstlerische Arbeit SINN."
Alle in die Mediatrie! Positionen von Dieter Huber. S. D. Sauerbier
Artis, Zeitschrift für neue Kunst, Okt/Nov 1994

1990

Dieter Huber va más allá de la apariencia de la imagen, reconocible pero engañosa.
David Perez, Lapiz, Año X, Número 85, 1990

Empleando imágenes obtenidas con los medios tecnológicos más avanzados, y conjugándolas con otras en las que la huella de lo manual resultaba má que evidente, Huber amalgamaba en su obra un conjunto dispar de referentes icónicos en los que curiosamente, bajo la apariencia de un gelido y distanciado discurso repleto de simbólicas referencias y herméticas alusiones.
David Perez, Lapiz, Año X, Numero 85, 1990